Dezem-Bär
Lange
Zeit wurde der Dezem-Bär mit dem Eis-Bären verwechselt, da auch er ein weißes
Fell besitzt. Doch da hören die Gemeinsamkeiten schon auf, denn der Dezem-Bär
lebt nicht ausschließlich in der Arktis. Er ist weltweit zu finden, allerdings
an nur 31 Tagen im Jahr. Auf der Nordhalbkugel der Erde herrscht in dieser Zeit
Winter, auf der Südhalbkugel Sommer. Der Dezem-Bär hat sich seiner jeweiligen
Umgebung angepasst: Während sein Fell in den nördlichen Regionen von Tag zu Tag
dichter wird, lichtet es sich in den südlichen Gefilden. In der kurzen Spanne,
in der sich der Dezem-Bär zeigt, beginnt er mehr und mehr zu leuchten. Nach
Augenzeugenberichten funkelt erst ein goldenes Lichtlein in seinem Pelz, sieben
Tage später sind es zwei, die Woche darauf drei und in der danach schließlich
vier. Einige Alltags-Bären-Forscher berichten, dass die Duftmarken, die der
Dezem-Bär in dieser Zeit setzt, ein Zimt-, Nelken- und/oder Kardamom-Geruch
verströmen. Eine weitere Woche später verschwindet der Dezem-Bär auf bisher noch
ungeklärte Weise: Er scheint sich unter lautem Donner und Getöse in einer Art
buntem Lichtermeer aufzulösen und bleibt elf Monate verschwunden.
Lebensraum: Der Dezem-Bär ist auf der ganzen Welt zu Hause, doch
er macht sich, wie schon gesagt, ziemlich rar. Umso sehnlicher wird er jedes
Jahr erwartet. Die Menschen, vor allem die Kinder, geraten in freudige
Erregung, je näher der Zeitpunkt seiner Wiederkehr rückt. Und dass er
zurückkommen wird, darauf können sich alle verlassen: Er erscheint jedes Jahr
so pünktlich, dass man seine Uhr danach stellen könnte. Ist er dann endlich da,
werden die Tage seiner Anwesenheit gefeiert, mit einem Schokoladestückchen oder
anderen kleinen Geschenken fast täglich sowie mit Plätzchen und Glühwein für
die Erwachsenen. Das ebenso zuverlässige Verschwinden des Dezem-Bärs nach 31
Tagen führte 1582 zu einer Kalenderreform: Papst Gregor XIII. erklärte den
letzten Tag, an dem der Dezem-Bär sich zeigt, zum letzten Tag des Jahres.
Aus dem noch unveröffentlichten Projekt: Das kleine Lexikon der wundersamen Alltagsbären,
©
Petra Bachmann, 2017
Was heisst denn hier,
AntwortenLöschenliebe Petra,
dass nur die Kinder in freudige Erwartung geraten... ;)
Deine Wortschöpfung 'Dezem -Bär' finde ich einfach grossartig!
Jetzt noch ein Glögg (Glühwein) dazu eine Lussekatt (Safrangebäck) und ein schwedisches Weihnachtslied:
Dann bin ich ebenfalls infiziert von dieser oben beschriebenen Stimmung :)
Mit herzlichem Gruss in den 1.Dezember
Hausfrau Hanna
Ja schade, liebe Hausfrau Hanna, dass ich Glögg und Lussekatt nicht zu Ihnen rüberschicken kann, aber Sie machen es sich sicher selbst recht nett und kuschelig!
AntwortenLöschenHerzliche Grüße
Petra
Oh wie spannend....frau lernt täglich dazu.... bei Frau Quer gibt es heute sogar Schoggidezembären.... die gehören zwar nicht zur Specie rara!
AntwortenLöschenUnd auf geht's
Herzlich Brigitte
;-D
LöschenSind aber lecker!
Liebe Grüße Petra
Liebe Petra,
AntwortenLöschenein wunderbarer Text. Solche Beschreibungen, die uns in bisher unbekanntes Terrain führen und uns die Augen öffnen für die Welt, so wie sie wirklich ist, lese ich leider viel zu selten.
Deswegen jetzt und hier, ein ernst gemeintes, Danke.
Und der Text ist wirklich kreativ, Dezem-Bär, muss ich mir merken.
Ich wünsche Dir einen schönen ersten Advent.
Viele liebe Grüße
Wolfgang
;-D
LöschenDanke, lieber Wolfgang, es gibt auch noch andere "Alltagsbären", ich sag nur Him-Bär, Hubschrau-Bär, Sau-Bär …
Liebe Grüße und ein dezem-bäriges Wochenende
Petra
Das ist ja herrlich, liebe Petra!
AntwortenLöschenIch habe mich eben in diesen Dezem-Bär verliebt und werde sicher traurig sein, wenn er uns wieder verlässt. :-)
Herzliche Grüsse,
Brigitte
Ja, er ist einfach zum Gernhaben.
LöschenLiebe Grüße
Petra